Queerness-Rekord bei den Oscars und Effektbefreites auf der Berlinale

Kultur

Written by Straight Redaktion

7. Februar 2019

Unter den acht Oscar-Nominierten für „Bester Film“ sind dieses Mal außergewöhnlich viele queere Rollen. Auch die Berlinale zeigt LGBTQ-Filme – mit einem effektbefreiten Blick auf Queerness.

Der Teddy-Award zeichnet queere Filme auf der Berlinale aus. Bis zum 17. Februar dauert das groß gefeierte Filmfestival in Berlin. Das queere Programm der heute (7. Februar 2019) startenden Berlinale hat der Berliner Tagesspiegel gescannt.

Sein Fazit: „Auffallend oft ist die Queerness von Spielfilmfiguren in diesem Berlinale-Jahrgang eher ein Nebenaspekt, sie gehört selbstverständlich dazu und wird nicht ins Zentrum des Geschehens gerückt.“ Wie zum Beispiel im österreischen Drama „Der Boden unter den Füßen“. Die Frau in der Hautrolle ist lesbisch. Der Film aber dreht sich um ihr Verhältnis zu ihrer psychisch kranken Schwester.

 

Oscar-Rekord bei queeren Rollen

Acht Filme sind in der Kategorie „Bester Film“ für einen Oscar nominiert. In fünf davon – mehr als der Hälfte – sind die Haupt- oder Nebenrollen queer. Das ist Rekord, wie die Gay & Lesbian Alliance Against Defamation, kurz GLAAD sagt. Die Organisation checkt in ihrem „Studio Responsibility Index“ jedes Jahr wie und wie oft LGBTQ in Massenmedien dargestellt werden.

In drei der nominierten Filme spielt die queere Person die Hauptrolle. Es könnte sogar vier sein. Doch in „A Star is Born“ wird die Bisexualität von Lady Gaga nicht thematisiert, obwohl dem Film autobiografische Züge zugeschrieben werden. Why?

Die einzige Schauspieler*in auf der Oscar-Bestenliste, die auch im echten Leben queer liebt, ist ebenfalls Lady Gaga. Alle anderen queeren Rollen wurden von Heteros gespielt. Für den schwulen Schauspieler Ben Wishaw (38) Grund für eine Forderung: „Ich würde mir wünschen, dass mehr schwule Schauspieler heterosexuelle Rollen spielen. Es muss ein faires Spielfeld für alle sein – das wäre mein Ideal.“ Das hat er auf der Verleihung der Golden Globes gesagt. Gute Idee!

Das sind die fünf Nominierten für „Bester Film“ bei den Oscars 2019, die am 24. Februar 2019 verliehen werden.

„A Star Is Born“

Fast alle sagen mir, dass ihnen gefällt, wie ich singe. Aber dass ihnen nicht gefällt, wie ich aussehe. Ally (Lady Gaga)

 

 

„Green Book“

Das Leben ist kompliziert. Tony „Lip“ Vallelonga (Viggo Mortensen)

 

 

„The Favourite“

Jetzt fick mich! Queen Anne zu ihrer Freundin Sarah Churchill

 

 

„Vice“

Alison Pill spielt Mary Claire Cheney, die lesbische Tochter des ehemaligen US-Vizepräsidenten Dick Chaney.

 

 

„Bohemian Rhapsody“

There is only room in this band for one hysterical Queen. Freddy Mercury

 

 

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